Bürgerticket, Tageskarte und Einfachticket im Biberacher Nahverkehr sind und waren der Hit. 2 Euro auf den Tisch und man darf den  ganzen Tag so oft hin und herfahren im Stadtverkehr wie man will. Das kostet die Stadt bis zu 600 000 Euro pro Jahr Zuschuss - berichtete gestern im Gemeinderat Bürgermeister Miller und präsentierte eine Beschlussvorlage um das abzuschaffen, auch das Jahresfreiticket für Führerscheinabgabe für Mitbürger über 65 Jahren. Davon wurden wohl bis zu 30 pro Jahr abgerufen. Was bleibt, ist das Sozialticket für Bedürftige. Die Änderungen treten zum 1.1.2024 in Kraft. Der Gemeinderat hat diese Niederlage für den ÖPNV mehrheitlich beschlossen. Begründet wurde die Vorlage damit, dass es ja das Deutschland Ticket gebe, mit dem man ja eh kostenlos fahre. Die Tarifverwirrung und Übersubventionierung müsse abgeschafft werden. Was da verwirrt, ist die Argumentation, denn wer ein Deutschland Ticket hat kauft kein subventioniertes Ticket. Insofern reichlich an den Haaren herbeigezogene Gründe. Auch, weil völlig unsicher ist, ob das 49.- Euro Deutschlandticket überhaupt im kommenden Jahr noch angeboten wird. Das da im Gemeinderat Aussagen stattfanden, wie "dass da Leute praktisch kostenlos im ÖPNV fahren" würden, - wegen der Übersubventionierung - sei erwähnt, aber ich erspare mir da eine Kommentierung.

Lediglich Stadtrat Ralf Heidenreich gab zu bedenken, dass die Entscheidung zum Einbruch der Nutzerzahlen führen könnte, insbesondere weil das Gelegenheitsnutzer betreffe. Gaspard hält die Einsparung für tragisch und unzeitgemäß, aber dem Gremium und Rat entsprechend. In Folge wird das Einzelticket in Zukunft wohl das Doppelte kosten, also roundabout 2 Euro die einfache Fahrt.

Interessant auch, dass OB Zeidler, der vor 5 Jahren unbedingt die Kämmerei in sein Dezernat überführen musste (nach dem Ausscheiden von Bürgermeister Wersch) und damit auch die Finanzhoheit in der Stadtverwaltung übernahm gestern die Kämmerei - dank Beschlussvorlage - wieder zum 1. Bürgermeister (Miller) zurückgeben lies. Der Gemeinderat beschloss das einstimmig und der Einzige, der das wirklich kommentierte, war wiederum Stadtrat Heidenreich, der meinte: " Jetzt isches wieder so, wie vor 5 Jahren!" - Stimmt, was das betrifft. Neu ist, dass das Dezernat 4 (Kultur) nun auch den Bereich Bildung umfasst, auch das wurde beschlossen - und dass die Stelle Riedlbauer (Kulturdezernent) weiter bestehen bleibt und ausgeschrieben wird. Riedlbauer verlässt das Amt Ende Februar 2024.