Ganz easy ist das nicht: In der Jugendpolitik läuft nicht nur bundesweit einiges nicht ganz rund. Zum einen darf man ab 17 zur Bundeswehr und Menschen im Ernstfall erschießen, aber andere Dinge sind erst ab 18 zugelassen, manches sogar erst noch später. Wie auch immer, vergangenes Wochenende haben sich in Heidelberg die Jugendgemeinderäte aus Baden Württemberg getroffen, um festzulegen was sie denn gerne nach der Landtagswahl im kommenden Jahr politisch geändert haben möchten. Die Wehrpflicht war da nun natürlich nicht das Thema, es ging vor allem um die Landespolitik und nicht um Bundesgesetze…
In einer Podiumsdiskussion mit Landtagskandidaten 2025 fordert der Dachverband jetzt:
- Beteiligung mit Wirkung und nicht nur auf dem Papier
• Jugendgemeinderäte verpflichtend in Städten ab 30.000 Einwohnern
• Jugendforen in kleineren Kommunen als offene Mitwirkungsplattformen
• Stimmrecht und Zugang zu nicht-öffentlichen Sitzungen bei jugendrelevanten Themen - Ehrenamt stärken: Zeit, Wertschätzung und Rahmenbedingungen
• Verlässliche Freistellungen für politische Jugend-Ehrenämter
• Gesetzliche Einbindung von Hochschulen und Ausbildungsstätten bei Freistellungen
(§32 Abs. 2 GemO BW)
• Mindestbudget von 2 € pro wahlberechtigtem Jugendlichen (mindestens 3.000 € jährlich)
• Jugendlandtag mit Anhörungs-, Rede- und Antragsrecht - Bildung, die auf Demokratie und Leben vorbereitet
• Kommunalpolitik verbindlich und praxisnah im Lehrplan
• Politische Mitgestaltung als Bestandteil des Unterrichts
• Finanz- und Medienkompetenz als feste Bestandteile schulischer Bildung - Mentale Gesundheit, endlich ernst zunehmen
• Aufklärung und Krisenbewältigung im Unterricht, z. B. mentale Erste Hilfe, Stressbewältigung und
Umgang mit Klimaängsten
Der Landesverband fordert das unter dem Motto „JUNG.LAUT.BW.“
Diese Art von Werbespruch ist ein wenig abgegriffen und sowohl Bundeswehrfreunden, als auch Biberachfreundinnen in seiner Form allzu bekannt:
klein. stark. oberschwäbisch (2015)
Wir. Dienen. Deutschland. (2011)
Okay, die Bundeswehr hat inzwischen einen neuen Slogan/Werbespruch „Weil du es kannst!“, Biberach nicht, hier wird das wohl noch 4 Jahre dauern. Und Slogans machen natürlich allein noch keinen Frühling.