Im ersten Moment ist alles erstmal halb so wild: Im Durchschnitt und auf das gesamte Bundesland betrachtet hat die AfD „nur“ knapp 10 Prozent bei den Kommunalwahlen zugelegt. Allerdings gibt es im Detail betrachtet da schon einige Städte und Gemeinden in denen nun auch Stichwahlen mit AfD Spitzenkandidaten für den Bürgermeisterposten stattfinden müssen.
Angesichts der viel versprochenen ambitionierten politischen Neuausrichtung nach der rot-gelb-grünen Ampel ist das allerdings im konkreten Einzelfall einiger Städte eine schallende Ohrfeige für die amtierende Merz-Regierung. Auch wenn man – natürlich – Kommunalwahlen nie direkt mit Landtags- oder Bundestagswahlen vergleichen kann, der Trend zur AfD scheint ungebrochen. Einer immer größeren Zahl an Wählern scheint ein Parteiprogramm egal, Hauptsache, aktuelle Politiker, die gewählt wurden die Republik zu vertreten, ändern endlich ihr Verhalten und bekommen eins vor den Latz. Das zieht sich bis in die Lokalpolitik – und möglicherweise sind verschiedene Gruppen – hier die AfD Hoffer und Protestler, dort die aktuellen Mandatsträger – einfach weiterhin nicht lernfähig. Beängstigend. Aber solange auch in der lokalen Agenda Kumpelei und Übervorteilung bei gleichzeitigem Schönreden Alltag bleiben, wird das wohl noch ein böses Ende nehmen. Die nächste Landtags- und Bundestagswahl kommt und offensichtlich wird das Ergebnis noch weniger sozial und von (wirklich) gesundem Menschenverstand geprägt sein, als all die Jahre vorher. Dumme Kälber wählen ihre Schlachter selber – und sind auch oft noch stolz darauf.