Heute: 23. Aug., 2025

Schilda-Industrie wird weiter unterstützt, Konjunkturprogramm läuft!

Bild: Zeppelinring (T.F.)
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vor 3 Tagen

Ob es nun tatsächlich um die Unterstützung von Schilda-Produzenten, oder nur sinnentleertes Weiterverwenden „übriger“ Schilda geht… Man kann es nur vermuten. Jedenfalls ist die nächtliche Ruhe zwischen Kino und Moschee schon mal ein wenig ungünstig beschildat. Der geneigte Autofahrer wird direkt nach, oder praktisch noch in der Kurve von dem Tempo 30 Schild (ab 22 Uhr) überrascht, wenn er denn es überhaupt wahrnimmt. Gut man hätte das Schild vielleicht auch VOR der Kurve aufstellen können, denn abbremsen muss man da eh – aber das wäre vielleicht zu einfach gewesen… Aber dann, und hier greift wieder die Biberacher Logik des tieferen Verkehrsverständnisses, greift bereits kaum 50 Meter weiter, kurz vor der Moschee das Prinzip „Freie Fahrt für freie Bürger“ (FFFFB) – denn dort wird das Tempo wieder unbeschränkt auf 50 Km/h gesetzt. Unbedarfte Fahrer (der 7. Sinn hätte hier 1970 gerne auch von „Frauen“ geschrieben) halten solche Angaben ja für Mindestgeschwindigkeiten und treten hier beherzt auf die Tube (auch Gaspedale genannt). Was an solchen Kurzstrecken an Energie und Lärm eingespart wird, kommt nun der Schilda-Produktionsindustrie zu Gute. Ein geradezu löbliches und interessantes Konjunkturförderungsprinzip, das nicht nur Arbeitsplätze in der Beschilderungsmannschaft schafft, sondern auch der körperlichen Ertüchtigung zwischen 22 und 6 Uhr dient: Hier werden Muskulatur und auch Bänder des rechten Fußes gefordert und gefördert.

Zeppelinring (Bild: T.F.)

Möglicherweise gilt natürlich das Schild auch gar nicht dem Verkehr auf dem Zeppelinring, sondern nur den einfahrenden Fahrern aus der Danzigbrücke und ist einfach nur „ungünstig“ ausgerichtet. Kritische sogenannte Remigrationsfreunde wittern möglicherweise auch politische Motive: Die bewusste Verkehrsbeschleunigung bei Nacht vor einer Moschee steuert ja nicht nur das Verkehrs- sondern auch im weitesten Sinne das Unfallgeschehen. Ein Schelm, wer beim Lesen dieses durchaus als Glosse zu sehenden Textes nun was Böses denkt… Ernsthaft zusammengefasst: Besonders schlau scheint weder unseren Lesern noch Gaspard diese Beschilderung.

Nach berechtigter Kritik, dass das nächtliche Tempolimit ja bereits ab Kreuzung Königsberger Allee / Waldseer Straße gilt und somit das 30er Schild seine Berechtigung hat hier auch noch ein Link zum Ursprung der Schilderitis: Die PDF enthält den Lärmschutzplan der Stadt Biberach vom Oktober 2024:

PDF

2 Comments

  1. Hätte gaspard seinen Blick etwas erweitert wäre ihm vielleicht aufgefallen, dass Tempo 30 inzwischen ab der Kreuzung Waldseerstrasse/Königsberger Allee gilt. Das Schild nach der Kurve ist dann wohl für die Autofahrer (natürlich auch die Fahrerinnen) gedacht die aus der Hindenburgstraße kommen.

  2. Okay – das Argument hat was! In der Hindenburgstraße (Kernstadt) gilt doch immer 30 km/h – auch tagsüber. Wer da natürlich jetzt in den Zeppelinring einbiegt könnte tatsächlich auf dumme Gedanken kommen… Was sagen denn dann aber die vernachlässigten Einbieger von der Museumsstraße? Und – auch nicht ohne: Weiterhin ungeklärt, warum man eigentlich an der Moschee (kurz vor der Abbiegung zur ohnehin dauerbebaustellten Rollinstraße) wieder durchstarten kann… Aber dennoch: Danke für die zumindest nachvollziehbare Teilerklärung!

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