Heute: 12. Juli, 2025

Lager Lindele, Dreharbeiten zum Buch „We are through“ mit James Baxter (Film/eng)

James Baxter im Interview mit Uli Stöckle
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vor 3 Tagen

James Baxter ist der Sohn eines Offiziers der 1941 aus dem Lager Lindele geflohen ist. Die Aktion war nur bedingt erfolgreich. Insgesamt 26 Offiziere hatten sich aus dem Lager herausgegraben – mit einem Fluchtttunnel. Dieser Tunnel – rund 120 Meter lang – endete kurz vor dem Lindele, und obwohl die Flucht zunächst unbemerkt blieb wurden fast alle flüchtigen englischen Offiziere kurz danach wieder eingefangen. Nur 4 gelang letztlich die Flucht in die Schweiz und damit zurück nach Großbritannien. Auch der Vater von James Baxter, Ronald Baxter wurde wieder gefangen genommen. Er wurde in Lindau auf seiner Flucht erwischt.

Ronald Baxter (Flüchtlingsnummer 18) bewertete im Nachhinein seine erneute Gefangennahme als Glücksfall, denn wie er seinem Sohn erklärte, befürchtet er, wäre er erfolgreich nach Großbritannien zurückgekehrt, wäre er möglicherweise während des Krieges an der Front gefallen. Das Leben als Kriegsgefangener in Biberach im Lager Lindele war offenbar verhältnismäßig angenehm und für Offiziere relativ respektvoll organisiert. Von den Aufsehern wurde für anständige Verpflegung und Versorgung gesorgt. So wurden die Gefangenen in die Biberacher Innenstadt zum Zahnarzt oder Optiker geschickt, in Begleitung einer Aufsicht.

Baxters Sohn, heute 78 Jahre alt, berichtet über seinen verstorbenen Vater, dass dieser eine positive Erinnerung an Biberach behalten hat und in den Sechzigern das Lager – damals noch mit den Baracken erhalten – besichtigte.

Stefan Rasser hat über das Lager Lindele und die Flucht durch den Tunnel das Buch „Wir sind durch“ geschrieben, es ist auch auf englisch erschienen „We are through„. Auf Grundlage des Buches soll ein Film entstehen und erste Dreharbeiten fanden gestern mit James Baxter an und in der Hochschule der Polizei statt. Die Hochschule, früher das Lager Lindele hat nur noch wenig von der alten Bausubstanz und das Gelände ist heute eher ähnlich einer Parkanlage oder einem Campus.

James Baxter ist ein bekennender Jeep-Fan und fährt tatsächlich einen alten Ford Jeep den er – gebraucht natürlich – schon 1975 aus alten Armeebeständen gekauft hat. Gestern stand er (mit Jeep natürlich) vor der Kamera und erzählte über seinen Vater Ronald für den geplanten Film:

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