Zunächst: Ja er war ein Jugendidol. Speziell 1978: Da hörte Gaspard auf dem damals noch relativ frischen Sender SWF3 die Vorabversion von War of the Worlds von Jeff Wayne. Die noch nicht veröffentlichte Schallplatte hatte ein gewisser Frank Laufenberg damals aus Großbritannien mitgebracht. Frisch aus der Presse sozusagen, eine Schallplattenvorveröffentlichung. Und Frank Laufenberg hatte die auf Deutsch übersetzt. Ein Novum. Die Doppel LP basiert auf dem Buch Krieg der Welten von H.G. Wells und für Gaspard ist es immer noch ein Klassiker der Concept-Alben der 70er Jahre. Wenige Wochen nach der Version von Frank Laufenberg, kaufte der Weberbergredakteur die Doppel LP (auf englisch – im Original). Laufenberg etablierte sich in den folgenden Jahren als DER Musikkenner und Radioredakteur. Im Fernsehen war er (aus Gaspards Sicht) wenig spektakulär und eher langweilig als Spielemoderator, aber das war ohnehin für den damaligen Schüler uninteressant. Dass die Schallplatte später mit einem deutlich interessanteren deutschen Sprecher als Laufenberg, nämlich von Curd Jürgens veröffentlicht wurde interessierte nicht mehr.
Laufenberg veröffentlichte einige Nachschlagewerke zur Pop und Rockmusik, war vor seiner Radiokarriere Labelvertreter gegenüber der Radiosender für EMI. Die tauchten regelmäßig in den Sendeanstalten auf und machten Werbung für neue Schallplattenveröffentlichungen. Nix da mit Internet, CDs oder sonstigem Schnickschnack. Üblich waren Singles, LPs, Cassetten und – für den Profi: Tonbänder.
Was Gaspard 1978 nicht ahnte, war, dass er viele Jahre später – um 1998 – das unangenehme Vergnügen hatte Laufenberg als Radiomacher kennenzulernen. Laufenberg war damals als Berater für Rundfunksender unterwegs und sagen wir mal so, er war weder uneitel noch besonders umgänglich. Man könnte auch sagen, er bestach damals durch zwei Dinge: Arroganz und Abgehobenheit. Laufenberg hatte auch einen maßgeblichen Anteil an der Verflachung der Radiolandschaft, Reduzierung der Musiktitel in der Radio-Rotation ab Mitte der 90er Jahre. Das hat keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sondern entspringt persönlicher Wahrnehmung Gaspards – vielleicht auch einfach enttäuschter Wahrnehmung eines Jugendidols. Maßgeblich war Laufenberg auch lose verbandelt mit media control. Das Unternehmen begann schon 1977 zu analysieren was, wann, wo und wie lange gehört wird. Später auch was gesehen oder gelesen wird. Media Control praktisch Augen und Ohren der GEMA und der Hitparadenauswertung… SWF3 ist lange her… Heute gibt es SWF3 nicht mehr, nur noch SWR eine Fusion von SDR und SWF
Frank Laufenberg ist 80 Jahre alt geworden und nach kurzer schwerer Krankheit dieser Tage verstorben. Auch wenn er nicht in angenehmster Erinnerung von Gaspard geblieben ist, eine Reminiszenz an einen großen Radiomacher: