Heute: 10. Okt., 2025

Beatmusik ist Teufelswerk! und: Oberschwaben ist saupfostenschwarz! – Ein Buchtipp

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vor 3 Tagen

Auf die Schnelle findet man sofort zwei wichtige lokale Prominente im Buch: Jack Krispin und Werner Krug. Die beiden haben gemeinsam, dass sie als Musiker in Tanzbands in der Region viele Jahre unterwegs waren, heute noch Musik machen (meist privat) und ihnen jeweils im Buch „Oberschwaben rockt“ von Dieter Löffler und Peter Fischer ein eigenes Kapitel gewidmet ist. Oder besser: Ihren Bands.

„Oberschwaben rockt“ erschienen im Verlag „Gmeiner Studio“ des Gmeiner Verlages in Meßkirch (ISBN: 978-3-7801-1018-3 / 35.- Euro) befasst sich mit der Tanzkapellenszene in Oberschwaben etwa zwischen 1960 und heute (ihren Ausläufern). Werner Krug als Frontsänger der Biberacher Outlaws kommt darin vor und auch alle anderen Bandmitglieder. Man erfährt auch was sie heute machen, so sie noch aktiv sind und was sich so abspielte im Oberschwaben der sechziger Jahre. Da kommen bigotte Priester drin vor – zum Beispiel der zuständige Pfarrer aus Berkheim – der damals ausdrücklich vor den Gefahren der Beatmusik warnte, während die Band Oberschwaben als saumäßig „schwarz“ empfand.

Auch Jack Krispin ist ein längerer Abschnitt gewidmet, zusammen mit Peter Hopf war er mit „Fantastic Formation“ bis etwa 1989 in der Region unterwegs. Jack, ein alter Weggefährte bei Radio 7 – und auch als Telefonjack berühmt berüchtigt, hatte in Biberach den Schallplattenladen „Musikmarkt“ (zunächst gegenüber der heutigen Bäckerei Traub, dort wo heute das Café Taayaz steht, später machte Peter Hopf allein in der heutigen Mode City in der Hindenburgstraße weiter).

Das Buch bietet launige Geschichten und teils interessante Details und viele Musiker werden erwähnt. Da gibt es die Geschichten um Role Roth, Grachmusikoff und auch das Bad Schussenrieder Tonstudio Dieter Ege taucht auf. Nebenbei auch kurze Abschnitte zu Powerage (Otto Hehl), oder auch Cold Turkey wird aufgeführt. Kurz und knapp aber überraschend detailliert auch die Laufbahn von Peter Zoufal, Petra Springer und Frieder Kolesch.

Wer ein wenig nostalgisch in alten Rock(er) und Tanzbandzeiten schwelgen möchte, dem sei das Buch ans Herz gelegt. Dank auch an Jack Krispin, der Gaspard auf den über 400 Seiten langen Schmöker aufmerksam gemacht hat. 🙂

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